„Waldwärts“ ist für dich interessant, wenn dich Bushcraft, Survival, autarke Wanderungen, Trekking Touren und das Leben in der freien Natur begeistern.
Das wo von jeder träumt, ist ausreichend Zeit zu haben. Obwohl uns allen die gleiche Zeit zur Verfügung steht, beklagen die meisten Menschen, dass sie keine Zeit haben um die Dinge zu tun, die ihnen Freude machen. Welche Wege ich gehe um meine frei verfügbare Lebenszeit zu optimieren, erzähle ich unter „Mehr Zeit haben“.
In „Was Oma noch konnte“ beschäftige ich mich mit den alten und wertvollen Kenntnissen und Fähigkeiten vergangener Zeiten. Dazu zählen so profane Dinge wie Marmelade einkochen aber auch die nicht mehr ganz so bekannten Skills wie etwa das Herstellen von Seife.
Wer es nicht bei Lippenbekenntnissen belassen will und es auch nur halbwegs ernst meint mit der minimalistischen Lebensweise, der Autarkie und ähnlichen Ideen, kommt um die Bereiche „Handwerk – MYOG“ und „Meine kleine Reparatur Revolution – DIY“ nicht herum. Hier berichte ich über all die Dinge, die ich im Laufe der Zeit selbst herstelle oder repariere. Nicht nur um Geld zu sparen, sondern weil es einfach Spaß macht und ein sehr gutes und zufriedenes Gefühl schafft. Selbst ist der Buschmann.
Was mich dazu motiviert?
Durch mein aktives Leben draussen in der Natur habe ich meinen Sinn für das Wesentliche wieder gefunden. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse haben selbstverständlich nicht nur einen direkten Einfluss auf meine Arbeit als Lauftherapeut sondern auf alle Lebensbereiche.
Vor einigen Jahren habe ich die Freude am Laufen und Wandern langer Distanzen entdeckt und die heilsame Wirkung ausdauernder Bewegung kennen und schätzen gelernt. Wenn ich gemeinsame mit meinem Hund Nanuk auf menschenleeren Trails unterwegs bin, die Einsamkeit und die Ruhe der Natur genieße, gelange ich nach kurzer Zeit in einen meditativen Zustand. Ich fühle mich dann eng mit meiner natürlichen Umwelt verbunden. Meine Probleme, Ängste und Sorgen lösen sich auf. Ich fühle mich sicher und unendlich frei.
Im Lauf der Zeit ist die Bewegung in der Natur für mich schließlich zu einer Quelle der Kraft, Sicherheit und Inspiration geworden. Parallel dazu hat sich bei mir die Sehnsucht nach mehr gesellschaftlicher Unabhängigkeit und Freiheit durch ein weniger an Überfluss und Wohlstand etabliert. Zunächst habe ich dieses Gefühl nur auf das Laufen begrenzt, dann aber mehr und mehr entdeckt, dass es sich auch auf mein alltägliches Leben übertragen hat. Ich übe mich heute darin, mich wieder mehr auf meine natürlichen Instinkte zu verlassen und einen gesunden minimalistischen Lebensstil zu kultivieren. Ich glaube das letzte große Abenteuer, das wir heute noch erleben können, ist einen möglichst hohes Maß an Autarkie zu erreichen.
Heute laufe oder wandere ich ganz bewusst um meinem oben skizzierten Lebensentwurf immer näher zu kommen. Dabei lebe ich im absoluten Jetzt. Ich bin ich, ganz bei mir. Die Anstrengung des eigenen Körpers zu spüren und die Erfahrung mich aus eigener Kraft langsam und minimalistich über lange Distanzen fortbewegen zu können schärft mein Bewusstsein für meine tatsächlichen Bedürfnisse und stärkt meine positive Lebenseinstellung von Grund auf. Da hinzu kommt der Zauber der Natur, der mir überall unterwegs in Auen und Tälern, an Bächen, auf Wiesen und in den Wäldern begegnet und mich in seinen Bann zieht.
Die üblichen gesellschaftlichen Maßstäbe zur Kategorisierung und Bewertung der Lebensqualität wage ich heute immer mehr in Frage zu stellen. Eigentum und davon möglichst viel, effizientes Zeitmanagement auf höchstem Niveau, übertriebenes Sicherheitsdenken, absolute Vorsorge mit der Versicherung für die Versicherung sowie das Sparen auf die versprochene Rente und dergleichen sind nicht länger mein Maß für Lebensqualität. Mehr noch, Menschen, deren erklärtes Lebensziel das Streben nach Reichtum, Macht und Überfluss ist, erscheinen mir mittlerweile als geradezu bedauernswert und aberwitzig.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass eine Gesellschaft ein Wertesystem benötigt, um Leistungen zu honorieren oder den Austausch von Waren zu begleiten. Ein Monetäres, wie das unsere kann da hilfreich sein. Ob es das einzig Wahre ist, möchte ich als Frage offen stehen lassen.
Was ich zum Ausdruck bringen will ist, dass ich mich heute weigere zu glauben, dass ich dazu bestimmt bin bzw. der Sinn meines Daseins darin besteht, Entscheidungen nach überwiegend wirtschaftlichen Kriterien zu fällen, materielle Güter, Reichtum und Besitz anzuhäufen, mich immer stärker von technischen Innovationen abhängig zu machen und immer weniger meinen ureigensten Instinkten zu folgen. Es kann auch nicht sein, dass ich Bewegungsmangelerkrankungen, das Burnout-Syndrom oder das seelische Verkümmern in virtuellen Welten als Begleiterscheinung eines modernen Lebens hinnehmen muss. Darin kann ich bei allem Verständnis keinen Fortschritt erkennen.
Die Natur als Vorbild! Wenn ich meinen Hund Nanuk beobachte, spüre ich, dass er weder mich noch seine Umgebung nach menschlichen bzw. gesellschaftlichen Kriterien bewertet. Er beurteilt nur die augenblickliche Situation, die durch unser Zusammenleben entsteht. Ihm ist egal, was für ein Auto ich fahre, ob wir in einem großen Haus leben, wie viel Geld ich verdiene oder welchen beruflichen bzw. gesellschaftlichen Status ich innehabe. Es stört ihn nicht, dass ich in depressiven Phasen mehr von ihm fordere, als ich zurückgeben kann. Was meine Vergangenheit oder meine Zukunftsangst angeht, dafür interessiert er sich am allerwenigsten. Für ihn zählt nur die Beziehung, die Freundschaft die uns verbindet, seine Stellung in unserem Rudel und der Augenblick, den wir gemeinsam erleben. Er handelt auf der Basis natürlicher Instinkte unter Einbeziehung seiner bisherigen Erfahrungen. Er macht sich keine Sorgen um das, was morgen eventuell sein könnte, er trauert auch keiner verpassten Gelegenheit hinterher. Er lebt im Hier und Jetzt. Vielleicht strahlt er gerade deshalb diese positive Energie voller Ruhe, Souveränität und Kraft auf mich aus. Beneidenswert!