Team Nanuk läuft den 2. Pfälzer Bergland Trail
Nanuk in Hochform und ich weiß zumindest wie man´s schreibt….
Von Jörg Schimitzek
Ich habe schon lange vor mit Nanuk auch an weiter entfernten Trail-Läufen teilzunehmen. Es gibt einfach so viele unglaublich schöne Landschaften mit interessanten Strecken, auf denen wir gemeinsam unsere Laufabenteuer erleben können. Der Blick über den Tellerrand des Westerwalds hinaus ist also das erklärte Ziel. Bislang gestaltete es sich jedoch immer etwas schwierig, mit Nanuk irgendwo unterzukommen. Wer Nanuk am Sonntag nach der 23-km-Regen-Etappe gesehen hat, weiß warum….
Die Lösung: Team Nanuk wird mobil! Mit dem eigenen Wohnwagen. Und da genügend Platz in unserer Hütte ist, haben wir Thorsten und seinen Eurasier Gimli gleich mit eingeladen. Allerdings gestaltet sich das Zusammentreffen der beiden Rüden nicht ganz so harmonisch wie geplant, so dass die beiden nachts getrennt schlafen mussten.
An dieser Stelle möchte ich den “Campingplatz am Königsberg” in Wolfstein erwähnen und uneingeschränkt weiterempfehlen. Ein sehr schöner Platz und Hunde sind herzlich willkommen. Darüber hinaus top Sanitär- und Versorgungseirichtungen und eine hervorragende Küche im Campingplatz eigenen Restaurant. Die Hundedusche für Nanuk, ein Traum……
So, was war jetzt mit dem Lauf? Eigentlich will ich ja davon berichten. Ankommen, erstes Treffen mit alten und neuen Bekannten und offizielle Begrüßung mit Briefing am Donnerstag. Danach schnell noch Sachen packen und ab ins Bett.
Erste Etappe von Thallichtenberg nach Wolfstein: 52 Kilometer und 1.800 Höhenmeter
Anmerkung:
Meine Garmin GPS-Uhr zeigt eine geringere Entfernung und weniger Höhenmeter an als ich tatsächlich zurückgelegt habe. Scheint ein generelles Problem meiner Uhr zu sein. Habe es bei der aktuellen Strecke und durch den Uhrenvergleich mit anderen Läufern erst so richtig bemerkt.
Start zur ersten Etappe von der Burg Lichtenberg bei Thallichtenberg zurück nach Wolftstein. Da unterwegs nur eine Versorgungsstation bei Kilometer 28 vorgesehen ist, nehmen wir alles, mit was Mann und Hund unterwegs so braucht.
Die Beschaffenheit der Strecke
Die Bedingungen des 2. Pfälzer Bergland Trails sind optimal. Wir haben angenehme 10° C, einen trockenen und somit griffigen Untergrund und einen herrlichen Wechsel aus Sonnenschein und harmlosen Wolken. Den überwiegenden Teil der Etappe folgen wir dem “Veldenz Wanderweg” von dem wir im zweiten Drittel auf den “Pfälzer Höhenweg” wechseln. Die Wanderwege sind insgesamt sehr gut ausgeschildert und dank GPS-Track und Wurmnavigation am Handgelenk hab ich mich nicht einmal verlaufen. Der gesamte Streckenverlauf ist sehr abwechslungsreich. Das Höhenprofil mit seinen knapp 2.000 HM durchaus anspruchsvoll.
Ich verzichte diesmal darauf, die wunderbarer Landschaft mit ihren zahllosen Bäche und Quellen ausführlich mit Worten zu beschreiben. Das können die Fotos viel besser. Ich kann nur jedem der diese Strecken wandern oder laufen möchte empfehlen sich Zeit zu nehmen, um die zahlreichen kleinen Details am Wegesrand entdecken zu können und die wunderbaren Fernblicke über die Hügel des Pfälzer Berglandes zu genießen.
Laufen mit Gehpausen dank Patella-Spitzen-Syndrom
Da mir mein Knie seit einiger Zeit wieder ein wenig Ärger bereitet und ich Kraft für den nächsten Tag sparen muss, steht meine Taktik für den Lauf von Anfang an fest. Die krassen Anstiege und Downhills werden gegangen! Der Rest läuft dann im gewohnten Reisetempo im 6:30-7:00er-Schnitt quasi wie von selbst.
So weit mein Plan. Mann-O-Mann! Ich kann doch nicht ahnen, dass Nanuk sich seinen eigenen Plan geschmiedet hat und er den stur, wie ein Panzer verfolgt. Normalerweise starten wir im “Sprinttempo” recht flotten Schrittes, damit er seiner anfänglichen Euphorie freien Lauf lassen kann und die angestaute Energie (no Energy-Drinks) los wird. Spätestens nach 1-2 Kilometern pendeln wir unser Tempo dann aufeinander ein.
Die Verständigung bei Richtungsangaben, Tempowechseln und zu überqueren Hindernissen erfolgt sofern überhaupt notwendig ruhig und leise über die eingeübten Kommandos. So sind wir bis jetzt schon gut 4.000 Kilometer gelaufen. Schnell wird mir klar, dass unser heutiger Ausflug anderes ist und wenig mit Entspannung zu tun haben wird. Ich muss meinen haarigen Freund permanent dazu anhalten “laaaaangsamer” zu laufen.
Die Mittagsverpflegung in Glanbrücken rettet mir den Tag. Das Team um Günther Bergs hat an alles gedacht und ein “First-Class-Trail-Running-Buffet” aufgebaut. Man merkt sofort, dass in der Organisation viel Mühe, Einsatz und Herzblut stecken. Meinen herzlichen Dank dafür!
Uriger Track
Nach gut 15 Minuten Pause geht es wieder weiter und mein Ehrgeiz den Tag hinter Nanuk gut zu überstehen ist wieder voll da. Wir biegen um ein paar Ecken herum und folgen dem Trail dann über einen Bauernhof. Nach wenigen Metern stutze ich und überlege, ob wir wirklich richtig sind. Offenbar schon, das Schild am Scheunentor ist von Günther. Wie cool ist das denn? Der Trail führt uns direkt durch die Scheune hindurch. Sind schon ein lustiges Völkchen, diese Pfälzer….
Den Rest der Etappe laufen wir gemeinsam mit Michael und Annette. Die beiden sind so nett und die Zeit vergeht dank der tollen Gespräche wie im Flug. Nach 6 Stunden und 27 Minuten erreicht Team-Nanuk erschöpft aber zufrieden das Ziel in Wolfstein.