Forstautobahn mit Bushaltestelle – man könnte mehr draus machen!
Wie heißt es so schön: Man muss auch mal über den eigenen Tellerrand hinaus laufen.
Von Jörg Schimitzek
Gesagt, getan. Es ist Sonntag in aller Herrgottsfrühe, Oli und ich stehen auf dem Parkplatz eines Dicounters in Neuhof bei Taunusstein. Die Laufstrecke wurde mir empfohlen und da sie mit knapper Marathondistanz sehr gut in meine WUT Vorbereitung für den 1. April passt habe ich nicht lange gezögert.
Neben der Lauferei habe ich heute geplant, das erste Touren Video für meinen YouTube Kanal zu produzieren. Damit habe ich die Möglichkeit euch noch ein Stück weit mehr von unseren Projekten und Abenteuern zu zeigen.
Ehrenkodex der Blogger
Der heutige Ausflug hat seine Sonnen- und seine Schattenseiten und ich finde es gehört dazu, dass man als Blogger auch die Dinge zeigt und nennt die Potential zur Verbesserung aufweisen. Kurz nach dem Start, direkt hinter Neuhof werden wir von einem großen Haufen illegal entsorgtem wilden Müll begrüßt. Mein erster Gedanke: „Gut , wir sind halt in Stadtnähe. Vielleicht ist das hier ja so üblich…..“ Quatsch kann nicht sein. Stadt hin oder her. Das zeugt lediglich von einem Vertreter der Species Homo sapiens sapiens der entwicklungstechnisch in Bezug auf sein Gehirn leider beim Australopithecus afarensis stehengeblieben ist. Sehr schade!
Ein paar Meter weiter werden wir dafür mit einem sehr schönen Stück Singletrail belohnt…leider ist es nur 200 hundert Meter lang und für die kommenden 30 Kilometer auch das Einzige. Schnell wird uns klar, dass das hier heute keine Reise zu den landschaftlichen Perlen des Taunus wird. Nanuk zu Hause zu lassen war ein sehr gute Entscheidung. Auf der gesamten Strecke fand sich nicht ein einziger Bach oder ähnliches woraus ich Nanuk hätte versorgen können. Gut, dass ich die geografischen Details meiner Laufreviere im Vorfeld sehr genau studiere.
Zur Vorbereitung zählt selbstverständlich auch das Herunterladen des entsprechenden Tracks. Von einem ausgewiesenen Wanderweg in der Länge der Taunussteiner Runde erwarte ich einfach, dass die Beschilderung durchgängig, die Richtungsangaben eindeutig und die Schilder sehr gut und von weitem her sichtbar angebracht sind. Puhh… Track sein Dank….ohne GPS hätten wir die Strecke sicherlich nur mit viel Mühe und Aufwand finden können.
Das waren die harten Fakten, kommen wir zur Geschmacksache. Ich für meinen Teil liebe verwinkelte und kurvenreiche Wurzelpfade, das Auf und Ab im Gelände, kleine Wildbäche, totholzreiche Wälder und geologische, kulturelle oder landschaftstypische Sehenswürdigkeiten und exponierte Standorte mit Fernsicht.
Die Perlen dieser Tour
Wenn man von den wenigen Highlights Jagdschloss Platte, Eiserne Hand und Hähnches Felsen einmal absieht, laufen wir überwiegend auf kilometerlangen Fortsautobahnen. Das ist realy ermüdent.
So weit so gut. Ich denke, ich habe deutlich gemacht, dass bei der Taunussteiner Runde Optimierungsbedarf herrscht. UND so fern man dies möchte, kann die Strecke um Einiges attraktiver werden.
Selbstverständlich möchte ich auch die Dinge hervorheben, die mir sehr gut gefallen und positiv in Erinnerung bleiben.
- Die Strecke verfügt über Schutzhütten.
- Man kann auf zahlreichen Naturlehrtafeln sehr viel über die lokale Flora und Fauna erfahren.
- Neben Abfalleimern stehen auch einige Hundekotbeutelspender zur Verfügung.
- Die Strecke ist optimal zu erreichen und es gibt zahlreiche Ein- und Ausstiegspunkte mit Parkmöglichkeiten.
Erläuterungen zum Friedwald
Als ausgewiesener Picknick Fan nutze ich jede sich bietende Gelegenheit, outdoors zu speisen. So auch heute. Nach knapp 30 Kilometern stehen wir an einer kleinen Waldlichtung auf der wir uns entspannt niederlassen. Herrlich, so da zu sitzen und die ersten warmen Sonnenstrahlen des bevorstehenden Frühlings zu genießen.